Musik an der Silbermannorgel zum Kirchweihfest in Dittersbach
Zum Kirchweihfest erklang in Dittersbach-Eschdorf die kleine Silbermann-Orgel wieder einmal im Konzert. Florian Mauersberger, Kantor an der Stadtkirche St. Marien Pirna, übernahm die vierzehn Register, Ulrike Hofmann spielte dazu eine Barockvioline. Statt eines Programmzettels (was trotzdem schön gewesen wäre, schon um ihn abzulegen oder für spätere Recherchen zu verwenden) führte wie hier gewohnt Prof. Martin Strohhäcker musikalisch durchs Programm, während Kantorin Gudrun Strohhäcker die Gemeinde begrüßte und den Segen weitergab.
Lohnend waren die Moderationen schon deshalb, weil Martin Strohhäcker auch etwas zur Orgel und deren Aufbau erklärte, die Bedeutung des Tremulanten erläuterte sowie den Aufbau von gedackten Pfeifen – da könnten Hobbybastler und Orgelfreunde fast versucht sein, für zu Hause loszulegen, wenigstens mit ein, zwei Registern …
Mit Sonaten von Gottfried Finger, Antonio Bertali, Giovanni Antonio Pandolfi Mealli und Georg Muffat zeichneten die beiden Musiker den Weg der europäischen Musikgeschichte nach – vor allem im 17., teils noch frühen 18. Jahrhundert hatten die Komponisten gewirkt, waren aber meist Kosmopoliten, die in Deutschland, Italien, Spanien, den Niederlanden und Skandinavien wirkten – und die Musik wie ihre Stile verbreiteten.
Oder nach Frankreich – bis zu Louis-Antoine Dornet und weiter hinein ins 18. Jahrhundert führte die Zeitreise. Dornet hatte, dem Stil und Geschmack seiner Zeit folgend, in seinen Violinsonaten zum Beispiel Personen wie »La Marais« und »La Couprin« (in seinen Kreisen bekannte Damen) charakterisiert. Die erstere muß sich durch eine fröhliche Anmut ausgezeichnet haben, die zweite schien ein wenig zur Melancholie zu neigen – allerdings äußerst charmant! Darauf jedenfalls ließ das Spiel von Ulrike Hofmann und Florian Mauersberger schließen.

Silbermann-Orgel in der Dittersbacher Kirche, Kantorin Gudrun Strohhäcker, Ulrike Hofmann und Florian Mauersberger, Photo: NMB
Mit Johann Sebastian Bachs Triosonate G-Dur (BWV 1039), eigentlich für zwei Flöten und Basso continuo geschrieben, verabschiedeten sich die beiden Musiker vom Publikum.
28. August 2023, Wolfram Quellmalz
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