Theater Cottbus schließt einen magnetischen Tristan-Zyklus »Die Lust der Zerstörung ist zugleich eine schaffende Lust« Nein, dieses Zitat stammt nicht von Richard Wagner, obwohl ihm manche dieses wohl zutrauen würden, sondern von Michail Bakunin. Michail Alexandrowitsch Bakunin, Denker, Publizist und Anarchist, Revolutionär – 1848 nahm er an den Aufständen in Paris und Prag teil, 1849 … Mitten im All weiterlesen
Kategorie: Oper
Der verlorene Sohn
Sächsische Staatsoper bringt Monteverdis L’Orfeo auf die Bühne Die Zeit der Sächsischen Hofkapelle und heutigen Sächsischen Staatskapelle Dresden reicht (ununterbrochen) bis in die Renaissance zurück. Im Barock finden sich zahlreiche deutsche und italienische Meister, die hier wirkten und für Höhepunkte sorgten, ob als Capellmeister oder Hofcompositeure. Doch die Zeiten ändern sich – die heutige Kapelle, … Der verlorene Sohn weiterlesen
Witz und Wahnsinn
Ensemble Lachrymae in der Dresdner Theaterruine Am Sonntag war das 2021 gegründete Ensemble Lachrymae erstmals in Dresden zu Gast und präsentierte in der St.-Pauli-Theaterruine sein Programm »Wahnsinn«. Tags zuvor spielten die jungen Musiker in der Schaubühne Lindenfels (Leipzig) in einem ausverkauften Haus – das dürfte in Dresden und anderswo bald ähnlich sein. Denn das Programm … Witz und Wahnsinn weiterlesen
Zum Auftakt ein Rosenkavalier
An der Semperoper Dresden beginnen demnächst die Richard-Strauss-Tage Kaum eine Verbindung zwischen einem Orchester und einem Komponisten dürfte inniger gewesen sein als die zwischen der Sächsischen Staatskapelle (früher Königlich-sächsische musikalische Kapelle) und Richard Strauss. Allenfalls in den Anfangsjahren des Orchesters, das 2024 sein immerhin (ununterbrochen) 475-jähriges Bestehen feiern wird, gab es ähnlich enge Verknüpfungen. Damals … Zum Auftakt ein Rosenkavalier weiterlesen
Gebremste Leidenschaft
Landesbühnen Sachsen bringen Mozarts »Don Giovanni« auf die Bühne Operndirektorin Kai Anne Schuhmacher stellt den Mozart-Da-Ponte-Klassiker »Don Giovanni« zwar nicht auf den Kopf, aber doch in Frage, wenn sie die Geschichte des Lebemanns, Charmeurs, Frauenhelden oder »Wüstling« (Originaltitel: »Der bestrafte Wüstling oder Don Giovanni«) retrospektiv erzählt – aus der Sicht des »Helden«. Zwar gibt es … Gebremste Leidenschaft weiterlesen
Etwas überdreht
Aribert Reimanns »Gespenstersonate« auf Semper Zwei In August Strindbergs geisterhaftes Kammerspiel »Spöksonaten« (»Gespenstersonate«) treffen lebende Menschen auf Tote. Es geht jedoch nicht um eine Spuk- oder Gruselgeschichte, sondern um eine Schattenwelt – gegenwärtiges und vergangenes Leben verbinden sich in verschiedenen Ebenen. Schuld und Schulden werden zwar aufgearbeitet, weitergegeben, jedoch nicht ausgeglichen. Am Ende gibt es … Etwas überdreht weiterlesen
Wen die Götter lieben
Sächsische Staatsoper schließt zweite »Ring«-Aufführung ab Endzeitstimmung in Dresden – nach der »Götterdämmerung« fiel am Freitag der (vorerst) letzte Vorhang. Zweimal hatten Christian Thielemann und sein Orchester mit einem erlesenen Ensemble und dem Sächsischen Staatsopernchor im Januar und Februar Richard Wagners »Der Ring des Nibelungen« aufgeführt. Gleichzeitig emotional aufwühlend und tief berührend wurde die Geschichte … Wen die Götter lieben weiterlesen
Wotan kehrt zurück – mit Verdi
Semperoper bringt Frühwerk »Attila« konzertant auf die Bühne Seit Sonnabend kann man – zweimal noch – eines der frühen Verdi-Bühnenwerke an der Sächsischen Staatsoper erleben. »Attila« ist bereits die neunte Oper des noch jungen Komponisten, der sich 1846 jedoch bereits mit Werken wie »Nabucco«, »Ernani« und »I due Foscari« einen Namen gemacht hatte. Nun kommt … Wotan kehrt zurück – mit Verdi weiterlesen
Thielemanns langer Schatten
Ring-Festzeit an der Semperoper Richard Wagners »Der Ring des Nibelungen« ist schon zu normalen Zeiten ein Großprojekt, das die Semperoper nicht jährlich anbietet, sondern in zeitlichen Abständen – die sich noch verlängern, wenn eine Pandemie dazwischenkommt. Und weil diese alle betraf, kam es zuletzt zu einer Art »Ringstau« – binnen weniger Monate und Kilometer war … Thielemanns langer Schatten weiterlesen
Pariser Weihnacht
Uralte Dresdner »Bohème« musikalisch veredelt Es wäre mittlerweile längst an der Zeit, auch die Inszenierung von »La bohème« an der Dresdner Semperoper einmal zu ersetzen. Und sei sie noch so schön und beliebt – dem Geburtstag nach (23. Oktober 1983, damals noch im Staatsschauspiel, die Semperoper wurde erst 1985 wiedereröffnet) gehört sie (schon seit Jahren … Pariser Weihnacht weiterlesen