Licht wie Frühling und neues Leben

Benefizkonzert des Sonnenstrahl e. V.

Bereits zum 26. Mal konnte der Sonnenstrahl e. V. Dresden am Freitag sein Benefizkonzert in der Kreuzkirche veranstalten und mit dem Erlös aus Kartenverkäufen (950 Besucher) und Spenden Geld für Projekte einwerben. Dazu zählen die Musiktherapie im Rahmen der Behandlung krebskranker Kinder und Jugendlicher am Universitätsklinikum Dresden, die Betreuung der Patienten und ihrer Familien, besonders der Geschwister, sowie das neue Haus Sonnenstein, das in diesem Jahr eingeweiht wird.

Seit 35 Jahren besteht der Verein – eine lange Zeit, sie ist gekennzeichnet von einer intensiven, aufopferungsvollen Arbeit, an der neben hauptamtlichen Mitarbeitern und Partnern viele ehrenamtliche Helfer beteiligt sind. Sie konnten viel bewirken, trotzdem ist nicht in jedem Fall ein guter Ausgang möglich. Doch selbst im schlimmsten Moment steht der Verein Angehörigen bei der Trauerarbeit zur Seite.

Alma Müller (Flöte), Junges Kammerorchester Dresden, Sebastian Dietrich (Leitung), Photo: Sonnenstrahl e. V. © Claudia Jaquemin

Neben der Musik, eigentlich die Hauptsache in einem Konzert, waren verständlicherweise die Worte zum Benefizkonzert von besonderer Bedeutung. Nicht nur von Pfarrer Benjamin Hecker oder Barbara Klepsch, die als Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus ihre Bewunderung für den Mut aussprach – den Mut jener, die helfen, aber vor allem jener, die sich auf den schwierigen, oft schmerzvollen Weg einer Behandlung begeben.

Gedenken: Kerze für verstorbene Kinder, Violoncello: Henriette-Luise Knauer, Photo: Sonnenstrahl e. V. © Michael Schmidt

Wo und wie der Sonnenstrahl e. V. hilft, berichtete der Vorstandsvorsitzende des Vereins, Andreas Führlich. Am berührendsten waren aber die Worte von Lara Brünner, die als Schwester einer Betroffenen manches über Unsicherheit und Angst vermitteln konnte sowie über das zwiespältige Gefühl, sich zurückgesetzt zu fühlen, wenn das erkrankte Geschwisterkind alle Aufmerksamkeit bekomme, ihm jeder Wunsch erfüllt wird. Der verstorbenen Kinder und Jugendlichen wurde mit einer Kerze und Johann Sebastian Bachs Sarabande aus der Cello-Suite C-Dur gedacht (Violoncello: Henriette-Luise Knauer).

Schlußchor mit allen Beteiligten, Photo: Sonnenstrahl e. V. © Michael Schmidt

Trotz des ernsten Themas war es ein Konzert der Helligkeit, nicht erst mit Esmeralda Conde Ruiz‘ »Das Lied will Licht sein« (gesungen vom Philharmonischen Kinderchor Dresden). Pascal Kaufmann hatte mit einem Ausschnitt aus Antonio Vivaldis »Frühling« (Orgelbearbeitung) für einen frohen Auftakt gesorgt. Das Junge Kammerorchester Dresden (Leitung: Sebastian Dietrich) knüpfte dort mit Vivaldis Concerto für Blockflöte und Orchester (RV 443) und Solistin Alma Müller nahtlos an und versetzte die Barockform mit der Green Suite (H. 190) von Gustav Holst ins zwanzigste Jahrhundert. Der Knabenchor Dresden des Heinrich-Schütz-Konservatoriums Dresden (Leitung: Matthias Jung) und der Philharmonische Kinderchor Dresden (Leitung: Prof. Gunter Berger) hatten Programme zusammengestellt, die zwischen Klassik (Britten, Elgar) und populären Titeln (Nancy Teflers, Katarzyna Danels, Ennio Morricone, aber auch John Lennon und Paul McCartney) wandelten, mit »Kein schöner Land in dieser Zeit« aber auch an die Volksliedtradition anschlossen. Zusammen etwas bewirken, dafür stand schließlich Johann Sebastian Bachs Choral »Jesus bleibet meine Freude«, den alle gemeinsam sangen und spielten.

15. März 2025, Wolfram Quellmalz

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