Musiker des Leipziger Gewandhauses in Dresden zu Gast
Wenige Tage nach einem Programm mit Klarinettenquintetten der Dresdner Philharmonie waren am vergangenen Mittwoch im Rahmen der Kammerabende des Tonkünstlervereines – die Staatskapelle weilte bei den Salzburger Osterfestspielen – Musiker aus Leipzig in der Semperoper zu Gast. Auch sie hatten Carl Maria von Webers Quintett op. 34 ins Programm genommen, dazu zwei Werke Wolfgang Amadeus Mozarts: sein Quintett für die gleiche Besetzung in A-Dur (KV 581) sowie das Streichquartett G-Dur (KV 387), das erste der dem Freund und Lehrer Joseph Haydn gewidmeten Quartette.
Andreas Seidel, Karl Heinrich Niebuhr (Violinen), Ivan Bezpalov (Viola) und Axel von Huene (Violoncello) begannen Webers Quintett kühl; Klarheit und Strenge traten zunächst hervor, auch in Edgar Heßkes Klarinettenklang. Allein, der Klang des Quintettes sollte im Stück und von Stück zu Stück wachsen, weicher werden. In der dritten Wiederholung des Themas im ersten Satz schon trat das Cello rund und volltönend hervor. Den nach dem Trio des Menuetts aufkommenden Applaus bremste Andreas Seidel denn mit einem kurzen Fingerzeig ein – noch war das Werk nicht zu Ende. Auch wenn es dort abzuschließen scheint, denn Weber hatte das dem befreundeten Klarinettisten Heinrich Joseph Baermann geschenkte Quintett noch um ein nun wirklich schließendes Rondeau ergänzt.
Auch das zweite Werk, Mozarts Quartett, begann sehr schlicht. Teilweise klangen die vier Streicher ein wenig statisch – Mozarts Kontrapunktik war zwar sauber ausformuliert und klar zu hören, doch berührte das nicht wirklich. Aber auch hier steigerten sich die Leipziger zum Finale hin, das in einem schönen Gleichklang der vier Stimmen endete.
Nach der Pause dann noch einmal Mozart, das beste kommt zum Schluß heißt es ja, dies traf hier sicher zu. Auch hatten sich die fünf Musiker nun wirklich gefunden – schon im ersten Satz wiegten die Streicher gemeinsam die sanft einfallende Klarinette, auch hier formte Edgar Heßke einen schönen, gesanglichen Ton. So steigert sich das Werk durch die Stimmungen der Sätze bis zum Finale, in dem der Klarinettist brillant trillerte. Aber auch Momente voll schlichter Schönheit finden sich in diesem vierten Satz. Die Variationen steigern sich nicht unaufhörlich bis zum Höhepunkt, sondern sind wechselnd in den Stimmungen gesetzt. Dazu gehören auch ruhige Variationen. Den Abschluß gestaltete das Quintett als fröhlichen Kehraus.
26. März 2015, Wolfram Quellmalz