»Jugend musiziert« – Kandidaten stellen sich vor

Junge Matinée in der Sächsischen Landesärztekammer

Am Sonntag war Auftakt der diesjährigen Konzertmatinéen in der Sächsischen Landesärztekammer. Regelmäßig stellen sich hier junge Musiker, Schüler und Studenten, vor. Zum Auftakt im neuen Jahr waren es Kandidatinnen und Kandidaten von »Jugend musiziert«, also Teilnehmer des in vielen Altersgruppen und Klassen stattfindenden Nachwuchswettbewerbes. Das Sächsische Landesgymnasium für Musik ist nicht nur ein Hort für musisch begabte Schüler, es beweist in Projekten, Konzerten und nicht zuletzt durch Wettbewerbserfolge immer wieder seine Ausbildungskompetenz.

Von dieser konnten sich die zahlreichen Konzertbesucher am Sonntagmorgen überzeugen, die (wieder einmal) Beiträge von den »fortgeschrittenen Anfängen« der Kinderklasse bis zu den sich dem Abitur nähernden Schülern erlebten. Hier wie da zeigte sich eine vertiefte Beschäftigung mit der Musik, mit dem Instrument bzw. mit der Stimme. »Kinderklasse« heißt also nicht, daß es kratzig klingt!

So konnte schon Tabea Klein (Violine) das Publikum verzücken, nebenbei lernt man auch noch Stücke kennen, die zwar zum Lehralltag gehören, aber selten den Weg in den Konzertsaal finden – hier schon. Jean-Baptiste Acolay (Tabea Klein, Violinkonzert) sowie die Cellostücke von Carl Davidoff (Kwan Chak Lau) oder Gaspar Cassado (Friederike Herold) gehören in diese Kategorie. Für gehörige Furore sorgte auch Mi Ly Nguyen auf ihrer Violine, die Rodon Shchedrins »Im Stile von Albéniz« ausdrucksvoll und höchst virtuos vortrug, ohne daß sie die vertrackten Taktwechsel aus der Fassung gebracht hätten.

Die jungen Musiker werden in der Regel von einem Lehrer oder Korrepetitor am Klavier begleitet, jedoch gibt es schon einige, die sich früh nicht nur auf das eigene Instrument, sondern auf einen kammermusikalischen Austausch konzentrieren. So wie Arthur Klein (Horn) und Adele-Marie Schäfer (Klavier, beide 6. Klasse), die sich in die Romantik Camille Saint-Saëns vorwagten (Romanze Es-Dur).

Je näher man den Abiturjahrgängen kommt, desto mehr klingen die Schülerinnen und Schüler schon wie »richtige« Studenten. Leonie-Sophie Kubin (Violine, 10. Klasse) ist so ein Fall. Ihre Interpretation von Antonin Dvořáks »Mazurek« (Mazurka) Opus 49 hatte bereits eine erstaunliche Reife, Kwan Chak Lau (9. Klasse) und Charlotte Herold (Violine, 11. Klasse) mit Sarasates »Zigeunerweisen« waren gekonnt vorgetragene Bravourstücke.

Mit Karolin Uhr (10. Klasse) und Annabell Hertrampf (11. Klasse) gehörten auch zwei Sopranistinnen zur Auswahl, die vier Lieder von Dvořák über Schumann und Bernstein (wann hört man schon solche Lieder?) bis zum volkstümlichen »Drauß ist alles so prächtig« vortrugen.

Für die kommenden Monate, die Wettbewerbsteilnahme, aber vor allem für das Ausbildungsprogramm kann man diesem Nachwuchs nur alles Gute wünschen!

14. Januar 2019, Wolfram Quellmalz

Als nächstes Konzert der Reihe ist am 7. April, 11:00 Uhr die Violinklasse von Frau Prof. Annette Unger zu Gast. Im Foyer der Landesärztekammer gibt es jeweils Ausstellungen zu erleben. Derzeit sind (noch bis zum Sonntag) »Bilder im Blut« zu sehen, bevor Dagmar Ranft-Schinkes »Stationen« (Vernissage: 24. Januar) folgt. Weitere Ausstellungen folgen, darunter im Sommer auch mit Werken des Dresdner Künstlers Holger John.

weitere Informationen: http://www.slaek.de/de/05/50veranstaltungen/konzerte.php

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