Quasimodogeniti im österlichen Nachklang

Heinrich Schütz‘ Auferstehungshistorie mit dem Aichinger Consort in der Kirche Dresden-Cossebaude

Vor einem Jahr noch hatte Helmut Katschner, der Leiter des Aichinger Consorts, Heinrich Schütz‘ »Historia der fröhlichen und siegreichen Auferstehung unsers einigen Erlösers und Seligmachers Jesu Christi« noch in Maß und Besetzung anpassen müssen, um sie unter den damaligen Bedingungen überhaupt aufführen zu können (damals Kirche in Dresden-Briesnitz), gestern in der Kirche Dresden-Cossebaude gab es das SWV 50 sozusagen »ungebremst«. Nicht nur Pfarrerin Bettina Klose freute sich auf eine Stunde schöne Musik im Rahmen des Gottesdienstes.

So farbenfroh leuchtend wie das Programmheft und das darauf zu lesende Zitat »Halleluja, Christ ist erstanden« war auch die Stimmung – nicht wenige Besucher waren aus anderen Dresdner Bezirken angereist. Das Aichinger Consort kam seinem Namen bzw. dem darin enthaltenen Begriff des Consorts vor allem mit einem Kern aus vier Gamben nach, der eine sichere Basis war, konnte aber außerdem mit Violine, Zinken und Posaunen die erzählten Begebenheiten der Historia kräftig ausmalen. Nicht zu vergessen stand für die Aufführung mit Birgit Jacobi-Kircheis (Sopran), Alexander Schafft und Georg Güldner (Tenor) sowie Christoph Jacobi (Bariton)und Alexander Födisch (Baß) ein sicheres Solistenquintett zur Verfügung. Vor allem Christoph Jacobi als Jesus und der glänzend aufgelegte, von den schmeichelnden Gamben umgebene, melodisch erzählende Georg Güldner als Evangelist sorgten für Aufhorchen und für eine vitale Vermittlung der Geschichte.

Der Gottesdienst hatte mit einem Jubilar, der im letzten Jahr (bisher) eindeutig zu kurz gekommen ist, begonnen: Michael Praetorius‘ (1571 bis 1621) »Halleluja, Christ ist erstanden« war insofern auch ein kleines Nachholen oder vielleicht sogar das, was nach solchen Jubiläen und Festen als Nachklang immer bleiben sollte, die Gemeinde durfte sich daran mit »Christ ist erstanden« beteiligen.

Dem Tag konnte das Wetter – plötzlich naß und kalt – nichts anhaben, der goldene österliche Nachschein wurde durch die Musik erhalten. Da paßte es schließlich gut ins Bild, daß entlang der Meißner Landstraße (B6) Plakate auf das aktuelle Gedenk- und Jubiläumsjahr Schütz 22 hinwiesen.

25. April 2022, Wolfram Quellmalz

Mehr Schütz finden Sie hier: http://www.schütz22.de

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