Oster-Halleluja

Kreuzvesper zum Abschluß der Osterwoche

Über die Feiertage – es sind die wichtigsten des Jahres, nicht nur für Christen, konnte die Dresdner Kreuzkirche ein zwar angepaßt kleines, aber dennoch vergleichsbar reichhaltiges liturgisches Programm anbieten. Mit der Vesper vor dem Sonntag Quasimodogeniti gab es – wie nach dem Weihnachtsfest – einen feierlichen Nachklang.

Denn die Erzählung besteht aus zwei Teilen: dem verkündeten Osterwunder und dem folgenden Jubel des Halleluja, der Antwort auf das Wunder, auf die Pfarrer Holger Milkau die Gedanken der Gemeinde zu lenken suchte. Goethes Osterspaziergang erscheint ja in diesen Tagen, die ebenso Sonnenschein, platzende Knospen und hervorbrechende Blätter wie letzte Schauer und körniges Eis mit sich bringen, treffender denn je.

Domorganist Thorsten Göbel (Meißen) hatte für die Osterfeier ein weites Feld an Orgelliteratur abgesteckt, das den Oster- bzw. Pâques- (französisch) oder Paschae-Gedanken (lateinisch) in verschiedener Weise in sich trug. Clément Lorets »O Filii et Filiae«, Aloys Ottenwälder Oster-Halleluja oder Henri Dehayes Oster-Offertorium nehmen jeweils die Melodie von Osterliedern, -hymnen oder -chorälen auf, Torsten Göpel vollzog ihn auf seine Weise und improvisierte über »Der schöne Ostertag«, das danach im Gemeindegesang erklang. Weniger eine freie Improvisation als eine Variationsfolge gemäß den Liedstrophen, entfaltete er dabei – wie die notierten Orgelwerke, eine aufsteigende, lichter und prächtiger werdende Melodie.

Mit Dominique Charles Planchet (Offertoire de Pâques) und Charles Quef (»Pour Pâques«) setzte Thorsten Göbel sein Programm mit Orgelwerken zum Osterfest fort. Noch einmal schien aus der Trauer, einer Zurückgenommenheit, einem Lied ein großer, mächtiger Gedanke zu wachsen. Noch einmal verbanden sich erkennbare Liedzeilen mit einer Stimmung und deren Änderung – nach dem Willkommensgruß (Loret) und der Morgenstimmung (Ottenwälder) zu Beginn, gab es nun einen musikalischen Widerhall eines verborgenen Textes.

11. April 2021, Wolfram Quellmalz

Noch einmal wird es einem festlichen Nachglanz zum Osterfest geben. In der Kreuzvesper am kommenden Sonnabend stehen österliche Orgelwerke von Johann Sebastian Bach auf dem Programm (Kreuzorganist Holger Gehring, Orgel, OLKR i. R. Dr. Peter Meis, Liturgie). Weitere Informationen unter: http://www.kreuzkirche-dresden.de

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