Kreuzvesper zu Laetare

Barockorchester und Solisten mit Buxtehude, Bruhns und Schütz

Vor dem »Rosensonntag« begrüßte das Barockorchester der Dresdner Kreuzkirche mit vier Solisten die Vespergemeinde am Sonnabend. Im Mittelpunkt standen erneut Texte mit Bezug zur Passions- und Fastenzeit.

Begonnen hatte die Vesper mit dem Amtsvorgänger Dietrich Buxtehudes, Franz Tunder, und dessen Choralphantasie »Christ lag in Todesbanden«, welche eingangs auf der großen Jehmlich-Orgel (Kreuzorganist Holger Gehring) erklang. Im musikalischen Zentrum standen weiterhin Kantaten von Nikolaus Bruhns (»Die Zeit meines Abschieds ist vorhanden«), Dietrich Buxtehude (»Jesu, meine Freude« und »Jesu, meines Lebens Leben«) sowie Heinrich Schütz‘ »Das deutsche Magnificat«.

Beeindruckend war das Solistenquartett aus Heidi Maria Taubert (Sopran), Stefan Kunath (Altus), Jonas Finger (Tenor) und Johannes G. Schmidt (Baß), welches ungemein stimmig zusammenfand. Als Solisten kennt man die Sänger aus vielen Konzerten und Vespern (auch hier), an diesem Sonnabend paßten sie noch ein wenig besser zusammen als sonst, gewann das Quartett eine besondere Ensemblekraft.

So konnte bereits Bruns‘ Kantate nach den einleitenden Zeilen, welche die Situation festhalten (»Ich habe …«) in dem folgenden »Hinfort …« nicht nur eine Betonung des Loslassens, sondern eine Ruhepunkt finden. Neben der sinnigen Textdeutung überzeugte auch die musikalische Formgebung in Polyphonie (Schütz) oder innig-verbindlichem Choral (Buxtehude).

Unterstützend und mit einfühlsamer Zurückhaltung begleitete das Barockorchester der Kreuzkirche, das mit ostinatem Baß rhythmisch belebte, bei Buxtehude eine dreiteilige Sinfonia als einleitenden Instrumentalgesang bot.

1. April 2019, Wolfram Quellmalz

Nächste Kreuzvesper: Sonnabend, 6. April, 17:00 Uhr mit dem Dresdner Kreuzchor (Chordirigent Wolfgang Behrend)

Bereits am Mittwoch, 3. April, 20:00 Uhr, gibt es im Rahmen des Dresdner Orgelzyklus‘ ein Konzert mit Leon Berben (Köln), der Werke von Girolamo Frescobaldi, Jan Pieterszoon Sweelinck, Heinrich Scheidemann, Dietrich Buxtehude sowie Johann Sebastian Bach spielen wird. Bereits um 19:19 Uhr ist Leon Berben im Gespräch »unter der Stehlampe« mit Holger Gehring in der Schütz-Kapelle der Kreuzkirche zu erleben.

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